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Beschäftigte im Straßenbetriebsdienst sind besonderen psychischen Belastungen ausgesetzt. In einem Forschungsprojekt im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen wurden die verschiedenen Belastungssituationen im Straßenbetrieb erfasst und analysiert. Daraus konnte ein Umsetzungskonzept zur Integration des Themas "psychische Belastung" in das betriebliche Arbeits- und Gesundheitsschutz-Management abgeleitet werden.
Der Gesetzgeber verlangt im Arbeitsschutzgesetz, die psychische Belastungen von betrieblichen Entscheidungsträgern zu ermitteln, zu beurteilen und entsprechende Schutzmaßnahmen abzuleiten. So sollen mögliche Gefährdungen der physischen und psychischen Gesundheit vermieden werden. Auf dieser Grundlage wurde von der Bundesanstalt für Straßenwesen ein Forschungsprojekt zur Erfassung und Analyse der Belastungssituation von Straßenwärtern initiiert mit dem Ziel, daraus ein Umsetzungskonzept zur Integration des Themas "psychische Belastung" in das betriebliche Arbeits- und Gesundheitsschutz-Management zu entwickeln.
Ausgehend von einer Literaturanalyse wurden eine Reihe halbstrukturierter Interviews mit Experten sowie Führungskräften geführt. Anschließend erfolgte in zwei Autobahnmeistereien in Südbayern mittels eines Verfahrens zur subjektiven Arbeitsanalyse die Ermittlung der Belastungssituation im Straßenbetrieb. Die Ergebnisse wurden in Gruppendiskussionen vertieft. Zusätzlich wurden 120 Pkw-Fahrer mittels eines Kurzfragebogens im Umfeld von Bau- und Arbeitsstellen kurzer Dauer zur Beurteilung der Baustellensituationen befragt.
Die Studie bestätigte, dass Straßenwärter unter einer hohen psychischen Belastung stehen. Die diesen zugrunde liegenden Aufgaben und Situationen sind vor allem: Winterdienst, Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Mitarbeitern, eher geringe Handlungsspielräume, hohe Anforderungen an Konzentration und Aufmerksamkeit, hoher Zeitdruck und hohes Arbeitspensum, hohe Anforderungen an das Einhalten von Verhaltensvorschriften und die Einschätzung von Risiken, zu wenig Erholungszeiten nach Unfällen und im Winterdienst, schwere körperliche Belastungen durch Heben und Tragen, negative Arbeitsumgebungsbedingungen wie Lkw-Verkehr, schnell vorbeifahrende Verkehrsteilnehmer, Lärm, Abgase sowie Beschimpfungen durch Verkehrsteilnehmer. Die Befragungsergebnisse von 120 Pkw-Fahrern weisen ferner auf ein mangelndes Gefahrenbewusstsein insbesondere hinsichtlich Geschwindigkeiten und Abständen im Arbeitsstellenbereich hin. Nur wenige Fahrer fühlten sich ausreichend informiert über die Art der Arbeitsstelle und lediglich 25 Prozent wussten, dass dort Menschen arbeiteten.
Die gewonnenen Erkenntnisse führten auf der Ebene der Gesamtorganisation zur Ableitung von Maßnahmen wie die Erarbeitung von Leitlinien, die Definition strategischer Ziele der Weiterbildung, die Schaffung von Rahmenbedingungen und Ressourcen zur Umsetzung. Im Untersuchungsbericht werden spezifische Module auf der Ebene von Straßenmeistern und Straßenwärter, wie der Art und dem Inhalt von Organisations- und Personalentwicklungsmaßnahmen sowie der Schulungsmaßnahmen oder weitere unterstützende Maßnahmen, aufgeführt. Es wäre wünschenswert, in Folgeprojekten eine gesonderte Befragung von Lkw-Fahrern hinsichtlich ihrer Wahrnehmung von Arbeitsstellen kurzer Dauer einzuplanen.
Research indicates evidence that road maintenance service personnel not only has a significantly increased accident risk but also suffers from high mental stress with negative consequences for safety, health and well-being. By promoting work place health and safety, legislation demands from occupational decision makers both an investigation of employees‘ mental stress and the derivation of respective measures.This also forms the basis for the twofold purposes of the study presented: first of all analysis of mental stress conditions of road maintenance service personnel; following the development of an implementation concept in order to integrate the topic of „mental stress“ into an operational safety and health management system. The results brought about a compilation of desired fields of activities. In the implementation concept itself first of all measures have been attached to the level of the chief executives and middle managers at road construction and maintenance departments (exempli gratia development of guidelines, definition of strategic objectives, establishment of frameworks and resources for the implementation). Subsequently specific training modules are listed concerning the level of highway workers and highway surveyors (including type and contents of organisational and human resources development measures, training and qualification modules and further supporting measures).
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