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Schutzeinrichtungen am Fahrbahnrand kritischer Streckenabschnitte für Motorradfahrer

Trotz der steigenden Zulassungszahlen im Bereich der schweren Krafträder und einer relativ konstant hohen Anzahl verletzter und getöteter motorisierter Zweiradfahrer gibt es zurzeit keine detaillierten Untersuchungen über den Anteil der Unfälle mit Schutzplankenkontakt an der Summe der Gesamtunfälle. Ebenso fehlen Erkenntnisse darüber, welche Strecken ein besonderes Gefahrenpotenzial für Motorradfahrer in sich bergen. Die Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) soll diese Lücke schließen.

Die Grafik zeigt den Kontakt mit der Schutzeinrichtung verglichen mit der Unfallschwere Kontakt mit der Schutzeinrichtung verglichen mit der Unfallschwere

Problem

Gerade bei Motorradunfällen spielen vielfältige Faktoren eine Rolle, denn alleine durch die große Zahl der Modelle und Motorradkategorien sind bei jedem Unfall verschiedene Rahmenbedingungen vorhanden. So ist zwar bekannt, dass Motorradfahrer in der Regel kurvenreiche Strecken bevorzugen, doch ist nicht eindeutig geklärt, welche Strecken aufgrund ihrer Linienführung und Trassierung für Motorradfahrer gefährlich sein können.

Untersuchungsmethode

Es waren die Kriterien zu analysieren, die an Streckenabschnitten ein erhöhtes Unfallpotenzial für Motorradfahrer darstellen. Für diese Analyse konnte auf die digitalen Daten des Straßennetzes sowie der Unfalldatei des Landes Rheinland-Pfalz zurückgegriffen werden. Diese Daten über Unfälle mit Motorradbeteiligung wurden einer allgemeinen Auswertung unterzogen, bei der jedoch nur die Kriterien analysiert wurden, wie sie bei der polizeilichen Unfallaufnahme erfasst werden. Die fahrbahngeometrischen Gegebenheiten an der Unfallstelle und in definierten Bereichen davor wurden untersucht, um einen Zusammenhang zwischen dem Streckenverlauf vor der Unfallstelle und dem Ort des Unfallgeschehens herzustellen. Abschließend wurden die Daten für die Streckenabschnitte, auf denen sich die Unfälle ereignet haben, mit Daten von Strecken ohne Unfallauffälligkeiten verglichen.

Ergebnisse

Als wesentliches Ergebnis konnte ein Zusammenhang zwischen Unfallhäufigkeit und bestimmten Trassierungsparametern hergeleitet werden. Dabei wurde herausgefunden, dass Streckenabschnitte zwischen zwei Netzknoten, welche eine Kurvigkeit über den gesamten Abschnitt größer 200 gon/km und maximal 15 Änderungen des Streckenverlaufs pro Kilometer, einen Geradenanteil von maximal 50 Prozent sowie eine Länge von über zwei Kilometern aufweisen, ein besonders erhöhtes Risikopotenzial für Motorradfahrer im Vergleich zum durchschnittlichen Gefährdungspotenzial der Vergleichsstrecken in sich bergen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere bekannte und unbekannte Parameter, die das Unfallgeschehen mit Motorrädern beeinflussen. Diese Erkenntnisse sollen dabei in die zu entwickelnden Handlungsempfehlungen zur Vermeidung von Motorradunfällen einbezogen werden.

Folgerungen

Im Rahmen des Projektes sollte ein Hilfsmittel für Planer entwickelt werden, mit dem zum einen schon in der Planungsphase potenziell kritische Streckenabschnitte für Motorradfahrer identifiziert werden und zum anderen passende Maßnahmen zum Schutz der Motorradfahrer ausgewählt werden können. Basierend auf den gefundenen Ergebnissen wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten des passiven Motorradfahrerschutzes unter welchen Rahmenbedingungen zum Einsatz kommen können. Die Ergebnisse zeigen, dass das Vorhandensein von digitalen Straßen- und Unfalldaten das Auffinden unfallkritischer Bereiche erleichtert, und sie legen vor allem die Notwendigkeit nahe, die Digitalisierung bundesweit weiter voran zu treiben.

Measures for the enhancement of safety of motorcyclists at the edge of carriageways on critical road sections

On the one hand, a tool for planners was to be developed to identify potentially critical road sections that are already in the planning phase and on the other hand, a selection of suitable measures for the enhancement of safety of motorcyclists was to be made possible. It was necessary to analyse criteria that represent an increased potential for accidents for this purpose. The data for road sections in which accidents occurred were analysed and compared with sections where no accidents happened. Based on the results a procedure was developed for planners with which the potential for accidents in a road section can be evaluated and, following which, measures for the protection of motorcyclists can be selected based on different criteria for selection.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de