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Unfallgeschehen mit schweren Lkw über 12 t

Autobahnunfälle mit schweren Lkw werden wegen ihrer oftmals schwerwiegenden Folgen von der Öffentlichkeit im besonderen Maße wahrgenommen. In einem Forschungsprojekt wurden Unfälle deutscher Güterkraftfahrzeuge über zwölf Tonnen sowie Unfälle mit ausländischen Sattelschleppern im Zeitraum von 1995 bis 2001 untersucht. Die Vorstellung der Ergebnisse erfolgte in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen".

Grafik über Ortslageanteile und durchschnittliche Unfallschwere von  Unfällen mit Personenschaden Ortslageanteile und durchschnittliche Unfallschwere von Unfällen mit Personenschaden insgesamt und solche mit Güterkraftfahrzeugbeteiligung nach zulässigem Gesamtgewicht (2001)

Problem

Im "Programm für mehr Sicherheit im Straßenverkehr" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen ist die Verringerung des Gefahrenpotenzials schwerer Nutzfahrfahrzeuge ein Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit. Die Bundesanstalt für Straßenwesen wurde daher beauftragt, dass Unfallgeschehen mit schweren Güterkraftfahrzeugen zu analysieren.

Untersuchungsmethode

Grundlage der Untersuchung waren die Einzeldaten der amtlichen Straßenverkehrsunfallstatistik aus den Jahren 1995 bis 2001. Da das zulässige Lkw-Gesamtgewicht in der amtlichen Straßenverkehrsunfallstatistik nur bei deutschen Fahrzeugen verfügbar ist, wurde die Analyse des Unfallgeschehens mit schweren ausländischen Lkw auf Unfälle mit ausländischen Sattelschleppern beschränkt.

Ergebnisse

Etwa ein Drittel aller Unfälle mit Güterkraftfahrzeugen geschahen unter Beteiligung deutscher Fahrzeuge, die ein zulässiges Gesamtgewicht von mehr als zwölf Tonnen haben. Die Anzahl der Unfälle und der dabei Verunglückten unterlag im Zeitraum von 1995 bis 2001 nur geringen Veränderungen. Die Zahl der dabei Getöteten schwankte dagegen stark.

Im Jahr 2001 ereigneten sich die meisten Unfälle unter Beteiligung deutscher Lkw über zwölf Tonnen im Innerortsbereich (39 %). Auf Landstraßen betrug deren Anteil 34 % und auf Autobahnen 27 %. Die durchschnittliche Unfallschwere war im Innerortsbereich zwar am niedrigsten, jedoch hatten die schweren Lkw den höchsten Hauptverursacheranteil.

Die größte Unfallschwere wurde auf Landstraßen festgestellt. Dabei wirkte sich der Größen- und Massenunterschied zwischen Lkw und Pkw besonders gravierend aus.

In knapp der Hälfte der Autobahnunfälle mit Personenschaden, an denen schwere Lkw beteiligt waren, ist der Lkw-Fahrer als Hauptverursacher festgestellt worden. Die "nicht angepasste Geschwindigkeit" und ein "zu geringer Sicherheitsabstand" waren die häufigsten Ursachen von Lkw-Fahrern. Weniger bedeutend für das Unfallgeschehen auf Autobahnen waren "technische Mängel" (5 %) oder "Überladung" respektive "falsch gesicherte Ladung" (2 %). Bei einem Drittel der Unfälle mit deutschen Schwerlast-Lkw, die sich bei Dunkelheit auf Autobahnen ereigneten, kamen mehr als die Hälfte der dort getöteten Personen ums Leben.

Die Untersuchung des Unfallgeschehens mit ausländischen Sattelschleppern ergab, dass die Hälfte der an Unfällen mit Personenschaden beteiligten Fahrer aus den Niederlanden, Polen, Österreich und der Tschechischen Republik kamen. Aufgrund eines höheren Anteils von Fernverkehrsfahrten verunfallten ausländische Sattelschlepper am häufigsten auf Autobahnen.

Der Unfallhergang bei Unfällen mit ausländischen Sattelschleppern unterschied sich kaum von dem der deutschen Lkw über zwölf Tonnen. Lediglich bei Alleinunfällen spielte mangelnde Verkehrstüchtigkeit (insbesondere "Übermüdung") eine größere Rolle.

Insgesamt waren etwa 6 % aller Unfälle mit schweren Lkw auf Autobahnen laut Unfalldaten auf Ermüdung des Fahrer zurückzuführen. Diese Unfälle fielen durch einen überdurchschnittlich hohen Schweregrad auf.

Folgerungen

Medien und Bevölkerung widmen Autobahnunfällen mit Beteiligung schwerer Lkw besondere Aufmerksamkeit. Die Untersuchung der Unfälle hat jedoch gezeigt, dass bei Unfällen auf Landstraßen die Unfallschwere erheblich höher ausfällt.

Die Ergebnisse der Unfallanalyse verweisen auf ein hohes Sicherheitspotenzial der Konturmarkierungen, insbesondere aufgrund der verbesserten rückwärtigen Erkennbarkeit von Lkw auf Autobahnen durch bessere Sichtbarkeit der Fahrzeugumrisse bei Dunkelheit.

Accidents of Heavy Goods Vehicles over 12 t

In its "Traffic Safety Program 2001" the Federal Ministry of Transport, Building and Housing specifies the reduction of the risk potential of heavy goods vehicles as a priority in traffic safety work. Therefore, the Federal Highway Research Institute was commissioned to analyse the accident situation of heavy goods vehicles. The investigations are based on the individual data of the official road traffic accident statistics of the years 1995 to 2001.

About one third of all accidents involving goods vehicles are those with German vehicles over 12 t maximum permissible gross weight. While the number of accidents and casualties was nearly constant in the period from 1995 to 2001, the development of fatalities was subject to intense fluctuation. Most of the heavy goods vehicle accidents in 2001 occurred on urban roads. The average accident severity is the lowest on these roads, but the share of truck drivers who are main responsible for the accident is higher than it is on the other roads.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de