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Verkehrssicherheit ausländischer Arbeitnehmer und ihrer Familien

Eine an Zielgruppen orientierte Verkehrssicherheitsarbeit ist ein wichtiger Ansatz zur weiteren Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurden Vorschläge erarbeitet, wie Verkehrssicherheitsmaßnahmen für ausländische Arbeitnehmer konzipiert werden könnten. Die Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Die Grafik zeigt deutsche und ausländische Bevölkerungsgruppen nach dem Alter Deutsche und ausländische Bevölkerungsgruppen - nach dem Alter

Problem

Verkehrsaufklärung ist ein wichtiges Mittel zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Auf Grund bestehender Sprachdefizite ausländischer Arbeitnehmer und eines im Vergleich zur deutschen Bevölkerung oft anderen Medienverhaltens sind spezifische Aufklärungsmaßnahmen erforderlich. Ein besseres Verständnis der kulturspezifischen Wahrnehmungs-, Erlebens- und Handlungsweisen soll die Entwicklung gezielter Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit von Ausländern in Deutschland unterstützen.

Untersuchungsmethode

Nach einer detaillierten Analyse der Bevölkerungsstruktur und der sozio- ökonomischen Lage der Ausländer in Deutschland wurden Konzepte einer multikulturellen Gesellschaft diskutiert. Insbesondere wurden Aspekte der Verkehrssicherheit in der Türkei, in Griechenland und Portugal, die Verkehrsbeteiligung und Identifizierung spezifischer Sicherheitsprobleme von Ausländergruppen im Straßenverkehr behandelt und Verkehrssicherheitsmaßnahmen für Ausländer sowohl im nationalen als auch im internationalen Rahmen systematisch dargestellt. Zur Ansprache ausländischer Arbeitnehmer und ihrer Familien mit dem Ziel der Teilnahme an einer Gruppendiskussion zum Thema Verkehrssicherheit wurden Kontakte zu Stellen der Ausländersozialberatung, zu Experten aus der Wissenschaft, der Verkehrssicherheitsarbeit und zu politischen Vertretern der Ausländer aufgenommen. Außerdem wurde die Mediennutzung relevanter Ausländergruppen in Deutschland erhoben. Im experimentellen Teil des Forschungsprojektes wurden Experteninterviews und Gruppendiskussionen mit Türken, Griechen und Portugiesen unterschiedlichen Alters durchgeführt. Dabei handelte es sich um Mütter, Fahrschüler, junge Fahrer und ältere Arbeitnehmer. Bestehende Sicherheitsprobleme von Ausländern im Straßenverkehr wurden präzisiert und daraus Kriterien für zielgruppenorientierte Verkehrssicherheitsmaßnahmen abgeleitet.

Ergebnisse und Folgerungen

Auf die Beteiligung am Straßenverkehr haben Berufstätigkeit und Alter einen größeren Einfluss als die Nationalität. Generell ist das Unfallrisiko von Ausländern als Fußgänger, Fahrradbenutzer und als Pkw-Fahrer niedriger als das von Deutschen. Ausländische Kinder und Jugendliche müssen hingegen als eine besonders gefährdete Gruppe im Straßenverkehr angesehen werden. Ausländische Kinder im Vorschulalter nehmen auch weniger häufig an einem Verkehrsunterricht im Kindergarten teil als altersgleiche deutsche. In den Diskussionsgruppen haben insbesondere Mütter das Thema der Unsicherheit ihrer Kinder angesprochen, zum Beispiel als Fußgänger beim Überqueren der Straße und als Radfahrer bei fehlendem Radweg. Die meisten ausländischen Arbeitnehmer brachten jedoch zum Ausdruck, dass sie sich im deutschen Straßenverkehr überwiegend sicher fühlen. Das Thema Verkehrssicherheit rangiert in der ausländischen Bevölkerung in der Priorität hinter anderen persönlichen Problemen des Alltags. Gleichwohl wird die Fortführung bereits bestehender Aktivitäten zur Verkehrserziehung als sinnvoll und insbesondere die Nützlichkeit der Einbeziehung von regionalen Ausländer-Organisationen und die Schaffung adäquater, muttersprachlicher Medien betont.

Der Forschungsbericht enthält eine Aktualisierung und Präzisierung von Handlungsempfehlungen zur Verkehrssicherheitsarbeit für ausländische Arbeitnehmer in Deutschland. Dabei kommt der inhaltlichen Ausrichtung von Verkehrssicherheitsinformationen, der Gestaltung und Distribution der Medien und der Durchführung von Verkehrssicherheitsveranstaltungen auf lokaler Ebene besondere Bedeutung zu.

Road safety of foreign workers and their families

The main emphasis of the research project lay on the discovery of ways and means of contacting and addressing foreigners with regard to road safety matters. Expert interviews and group discussions were carried out with representatives and road traffic users from Turkey, Greece and Portugal. The results indicate that the way in which the migrants have already adapted to German driving culture should not be underestimated and the degree of integration of foreign road traffic users into the German traffic situation certainly seems to be considerable. Due to language deficits different habits concerning for example the use of media and other cultural differences the conclusion can be drawn that foreign families still have to be addressed separately and within their own personal environment or within their own ethnic circle, e.g. in foreigners' clubs and associations.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de