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Schutzmaßnahmen gegen Graffiti

Bauwerke an den Verkehrswegen sind durch die für die "Sprayer" motivierenden Lagen häufig das Ziel von Graffitivandalismus. Aufgrund vermehrter Anfragen der Straßenbauverwaltungen der Länder wurden von der BASt Schutzmaßnahmen gegen Graffiti erarbeitet.

Foto zeigt ein Brückenlager mit Graffitis "PIECE" und "TAGS" an einem Brückenwiderlager

Problem

Bei den Graffiti, die Bauwerke im Zuge der Verkehrswege verunstalten, unterscheidet man zwischen sogenannten TAGS und PIECES. TAGS sind einfach Signaturen des eigenen Namens oder von Gruppen. Bei einem PIECE handelt es sich meist um einen mehrfarbigen, quasi-künstlerisch gestalteten Schriftzug, der teilweise durch figurative Elemente ergänzt wird. Andere Schmierereien enthalten extremistische, rassistische oder sexistische Parolen. Diese unerwünschten Schmierereien werden mit einer Vielzahl von möglichen Farbmitteln, zum Beispiel Spraydosenlacken aller Art, Faserstiften, Tinten, Unterbodenschutz aufgebracht. Daraus leitet sich die Problematik der Graffitientfernung her und veranlasste somit das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, die Bundesanstalt für Straßenwesen mit der Erarbeitung von Schutzmaßnahmen gegen Graffiti zu beauftragen.

Untersuchungsmethode

Anhand einer Marktstudie wurde eine Übersicht über die vorhandenen Möglichkeiten zum Graffitischutz geschaffen. Sogenannte Anti-Graffiti-Systeme (AGS) finden demnach weit verbreitet Anwendung und sind grundsätzlich für den Schutz der Verkehrsbauwerke gegen Graffiti geeignet. AGS bestehen aus den beiden Komponenten Graffitiprophylaxe und Reinigungstechnologie. Graffitiprophylaxen sind flüssige Produkte, die nach der Applikation auf der Bauwerksoberfläche eine Trennschicht ausbilden und dadurch das Eindringen der Graffitifarbmittel in die Bauwerksoberfläche verhindern. Mit der systemzugehörigen Reinigungstechnologie können die Graffiti oberflächenschonend entfernt werden. Die Klassifizierung der AGS basiert auf dem Verhalten der Graffitiprophylaxen gegenüber der systemzugehörigen Reinigungstechnologie. Durchgesetzt haben sich auf dem Markt die Bezeichnungen permanente, semipermanente und temporäre AGS

Eine Bauwerksanalyse ergab, dass überwiegend die Widerlager und Pfeiler der Brückenbauwerke sowie Stützwände Ziele der Graffitianschläge sind. Die größte Teilmenge der Sichtflächen dieser Bauwerke besteht aus Beton.

Für die Anwendung von AGS an den Verkehrsbauwerken waren Regelungen zum Nachweis der Eignung zu treffen. Wesentlicher Bestandteil dieser Regelungen ist das Einhalten von spezifischen Anforderungen für Verkehrsbauwerke. Dazu zählen Anforderungen an die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit, an das optische Erscheinungsbild (Glanz und Farbe) und an die Funktionalität. Zur Festlegung dieser Anforderungen sind unter anderem Ergebnisse von Untersuchungen, die von den AGS-Herstellern zur Verfügung gestellt wurden, ausgewertet worden. Der Nachweis der Eignung von AGS für die Verkehrsbauwerke erfolgt durch eine Erstprüfung, die von der BASt anerkannte Stellen durchführen.

Damit die Möglichkeit gegeben ist, die Abläufe und die Voraussetzung der Applikation von Graffitiprophylaxen und des Reinigungsvorganges erfassen zu können, wurde eine Arbeitsanweisung entwickelt. Dadurch wird zur qualitätsgesicherten Ausführung der oben genannten Leistungen beigetragen.

Ergebnisse und Folgerungen

AGS, die den definierten Anforderungen entsprechen, können in das "Verzeichnis der geprüften Anti-Graffiti-Systeme" bei der BASt aufgenommen werden. Sie gelten damit als zugelassen für den Bundesfernstraßenbereich. Die Veröffentlichung des Verzeichnisses erfolgt im Internet unter www.bast.de/ htdocs/ qualitaet/dokument/doku.htm bzw. im Fax-On-demand-System (Fax 02204 43-144).

Die Anwendung von AGS in Kombination mit einer qualitätsgesicherten Ausführung der Bauleistung kann als Schutzmaßnahme gegen Graffiti empfohlen werden. Die entsprechenden Regelungen für die Anwendung von AGS an den Bauwerken der Bundesfernstraßen sind in das Regelwerk ZTV-ING eingeflossen.

Protective measures against graffiti

The aim of the research project was to draw up "protective measures against graffiti" for use on the concrete surfaces of structures which are part of the federal traffic infrastructure. Anti-Graffiti Systems (AGS) consist of two components: graffiti prevention and cleaning technology. The graffiti prevention components are liquid products which form a separation layer after they have been applied to the surface of the structure and consequently prevent the graffiti paint from penetrating into the surface of the structure. Three categories for classifying the AGS have established themselves on the market: permanent, semi-permanent and temporary AGS. If the AGS meet the specific defined requirements regarding traffic structures, they are approved for use and entered in the BASt's "list of tested AGS for use on concrete surfaces". The list is published on the Internet under www.bast.de/htdocs/ qualitaet/dokument/doku.htm and via the Fax-On-Demand system (Fax 02204/43144).

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de