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Auswirkungen der Telearbeit auf das Verkehrsverhalten

Ausländische Studien konnten zeigen, dass Telearbeit zu einer Reduktion des privaten und öffentlichen Personenverkehrs führen kann. Eine Studie untersuchte den Einfluss von Telearbeit auf Verkehrsaufkommen, Zielwahl, Fahrtweiten und Verkehrsmittelwahl. Die Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Grafik zeigt Telearbeit getrennt nach Altersklassen und Geschlecht Telearbeit nach Altersklassen und Geschlecht (JOHANSSON, 2000)

Problem

In den Spitzenzeiten des Berufsverkehrs an Werktagen treten im privaten und öffentlichen Personennahverkehr oftmals Überlastungen auf. Verschiedene, meist ausländische Untersuchungen zeigten, dass die durch Telearbeit entfallende Verkehrsteilnahme zu einer Verringerung solcher Spitzenbelastungen und der damit oft einhergehenden Kapazitätsengpässe beitragen kann. Die Ergebnisse ausländischer Studien lassen sich allerdings nicht ohne Weiteres auf Deutschland übertragen, da bestehende politische Zielvorgaben, raumstrukturelle, kulturelle und rechtliche Randbedingungen zur Zeit noch einen erheblichen Einfluss auf die Möglichkeiten und die Bereitschaft zum Einsatz und auf die Auswirkungen von Telearbeit haben.

Untersuchungsmethode

Auf der Grundlage einer Literaturrecherche wurden Hypothesen zu Auswirkungen der Telearbeit auf das Verkehrsverhalten formuliert. Deren Überprüfung erfolgte durch Befragung von 80 Telearbeitern und ihrer Haushaltsmitglieder unmittelbar vor der Aufnahme von Telearbeit, dazwischen und etwa einem halben bis zu einem Jahr nach dem Beginn der Telearbeit. Dabei wurden alle Wege der Befragten über einen Zeitraum von mindestens sieben aufeinander folgenden Tagen erfasst, zugleich wurden personen- und haushaltsbezogene Daten aufgenommen. Für die Auswertungen der Verkehrsleistung wurden zurückgelegte Wege bis zu 50 Kilometer berücksichtigt.

Ergebnisse und Folgerungen

Die in der Studie berücksichtigten Telearbeiter arbeiteten im Mittel 2,4 Tage pro Woche zu Hause. Davon waren 1,6 Tage reine Telearbeitstage, d.h. ohne Weg zum betrieblichen Arbeitsplatz. Es bestätigte sich die Hypothese, dass Telearbeit zu einer Verringerung des Verkehrsaufkommens beitragen kann. Telearbeiter reduzieren im Vergleich der beiden Untersuchungszeiträume vor und nach Aufnahme der Telearbeit ihre durchschnittlichen täglichen Wege um 16%. Ihre tägliche Verkehrsleistung ging dabei im Mittel um 25% zurück. Telearbeiter, die mit dem eigenen Pkw unterwegs waren, reduzierten ihre Wege um durchschnittlich 19%. Hochgerechnet ergibt sich bundesweit für 1999 eine Ersparnis von 1,37 Milliarden Personenkilometern pro Jahr. Bei den Haushaltsmitgliedern konnten keine relevanten Änderungen festgestellt werden.

Die Reduktion der Verkehrsteilnahme von Telearbeitern ist an Telearbeitstagen ohne Weg zum Arbeitsplatz in den Spitzenzeiten wie erwartet stärker ausgeprägt, da die notwendigen Wege verstärkt in verkehrsarme Zeiten verlagert werden.

Durch Telearbeit finden keine wesentlichen Verlagerungen von Wegen zwischen Werktagen und Wochenenden statt. Die Reduktion des Verkehrsaufkommens und der Verkehrsleistung ist sehr deutlich an Werktagen.

Da die Untersuchung nachweisen konnte, dass Telearbeit das Verkehrsaufkommen und die Verkehrsleistung reduziert, wird vorgeschlagen, Telearbeit gezielt als Maßnahme zur Senkung der Verkehrsnachfrage einzusetzen. Ein weiterer Vorteil gegenüber anderen Maßnahmen des Verkehrsmanagements besteht darin, dass Telearbeit keine Investitionen der öffentlichen Hand erfordert.

Effects of teleworking on traffic behaviour

The stresses and overloading which occur at peak traffic times on weekdays when commuters are travelling to and from work, both on the roads and on local public transport, their causes and negative effects have been described in detail. One of the means of combating these stresses which has been under discussion for some years is teleworking or distance working, which does indeed offer possibilities for reducing rush-hour traffic in highly-populated areas. In teleworking projects e.g. in the USA, the Netherlands and Switzerland, the effects of teleworking on the distances travelled by teleworkers and the members of their households was investigated. The results of foreign studies, however, cannot be transferred to the situation in Germany wholesale, as existing political targets, structural and distance-related factors as well as the cultural and legal framework conditions all exercise a considerable influence on the extent and effects of teleworking. In the Federal Republic of Germany, teleworking is not used as a targeted measure in order to decrease traffic. Teleworking reduces the number of journeys and the amount of traffic - particularly at peak times - for motorised means of transport and has advantages as a traffic- reduction measure. Measures directed towards individual motorised transport may encourage teleworking and therefore lead to a change in the means of transport selected in favour of non-motorised transport as well as to the time and distance-related effects.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de