Navigation und Service

HinweisCookies

Diese Webseite verwendet Cookies. Diese dienen der Zwischenspeicherung bei Bestell- oder Anmeldevorgängen. Nicht erfasst werden Daten wie Nutzungshäufigkeit oder Verhaltensweisen. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Datenschutz.

OK

Leistungen des Rettungsdienstes 1998/99

In regelmäßigen Abständen werden in der Bundesrepublik Deutschland Analysen der rettungsdienstlichen Leistungen durchgeführt, um die Effizienz des Rettungswesens beurteilen und gegebenenfalls verbessern zu können. Die jüngsten Analysen umfassen den Zeitraum 1998/99. Ihre Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Foto zeigt den Abtransport eines Patienten mit einem Rettungswagen Eine schnelle und kompetente Notfallversorgung kann Leben retten

Problem

Vom optimalen Zusammenwirken aller im Rettungswesen Tätigen kann das Überleben von Unfallopfern im Straßenverkehr abhängen. Um mögliche Schwachpunkte besser identifizieren und beseitigen zu können, initiierte die Bundesanstalt für Straßenwesen im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu Beginn der 80er Jahre ein langfristiges Forschungsprojekt zur regelmäßigen Untersuchung des Leistungsniveaus im Rettungswesen. In Zweijahres-Schritten werden die Analysen aktualisiert und der Rettungsdienst repräsentativ dargestellt

Untersuchungsmethode

Grundlage für die Hochrechnung der Einsatzdaten war die Auswertung von Einsatzerfassungsformularen des Rettungsdienstes aus den Jahren 1998 und 1999. Zur Beurteilung aktueller Entwicklungen wurde eine repräsentative Stichprobe von 164.258 Einsatzfahrten aus dem gesamten Bundesgebiet herangezogen. Insgesamt übermittelten 53 Erfassungsstellen die dokumentierten Einsatzdaten zur Datenanalyse.

Ergebnisse

Bundesweit wurden im öffentlichen Rettungsdienst im Untersuchungszeitraum jährlich rund 9,9 Mio. Einsätze mit insgesamt 11,5 Mio. Einsatzfahrten durchgeführt.

Insgesamt kamen auf 1.000 Einwohner 121 Rettungseinsätze pro Jahr. Das bedeutet, dass durchschnittlich jeder 8. Einwohner den Rettungsdienst einmal im Jahr in Anspruch nahm. Werktags gingen bundesweit rund 30.400 Hilfeersuchen bei den Rettungsleitstellen ein. Am Wochenende sank diese Zahl auf etwa 21.100 samstags bzw. 17.800 sonntags.

41% der Einsätze erfolgten auf Grund eines Notfalls, 59% entfielen auf Krankentransporte. Zum Vergleich: Im Jahr 1985 betrug der Anteil der Notfalleinsätze 29%. An knapp der Hälfte aller Notfalleinsätze nahm ein Notarzt teil. Rund jeder 12. Notfalleinsatz (8%) galt einem Verkehrsunfall. Die übrigen Einsatzanlässe waren internistische Notfälle (ca. 44%), sonstige Notfälle (z. B. Verbrechen, Suizid, dringende Blut- und Organtransporte, ca. 33%), sonstige Unfälle (z.B. Haus-, Schul- und Sportunfälle, ca. 13%) und Arbeitsunfälle (ca. 2%).

Die mittlere Hilfsfrist zu Verkehrsunfällen betrug innerorts am Tag 6,6 Minuten, nachts 7,4 Minuten, außerorts am Tag 9 Minuten, nachts 11 Minuten.

Beim bodengebundenen Notarztdienst unterscheiden sich:

  • Stationssystem: Ein Notarztwagen ist an einer Klinik oder besonderen Rettungswache stationiert und rückt im Alarmfall von dort aus gemeinsam mit dem Notarzt aus.
  • Rendezvous-System: Der Notarzt wird von seinem Tätigkeitsort (zum Beispiel Klinik, Praxis) mit einem Notarzteinsatzfahrzeug (Pkw mit Zusatzausstattung) zum Einsatzort gefahren. Gleichzeitig fährt auch ein Rettungswagen zum Einsatzort.

Das Einsatzaufkommen wies im Untersuchungszeitraum einen Fehlfahrtanteil von 9% auf. Bundesweit waren dies jährlich über 976.000 Fehlfahrten. Mit zunehmender Einsatzdringlichkeit stieg der Fehlfahrtanteil. zu hoch.

Folgerungen

Die Analyse gibt einen zusammenfassenden Überblick über die Leistungen des öffentlichen Rettungsdienstes im Untersuchungszeitraum. Auf dieser Grundlage lassen sich auftretende Veränderungen frühzeitig erkennen. Damit ist den Trägern des Rettungsdienstes die Möglichkeit geboten, auf erkennbare Trends rechtzeitig mit zielgerichteten Maßnahmen zu reagieren

Performance of the Emergency Medical Services in 1998/99

This investigation gives a summary of the performance of the public emergency medical services in the Federal Republic of Germany for 1998/99. The research project on analysis of the performance level in the Emergency Medical Services in 1998 and 1999 recorded and analysed a representative random sample of data to evaluate the performance of the public Emergency Medical Services in the Federal Republic of Germany. In 1998/99 approximately 9.9 million missions and a total of 11.5 million mission journeys were carried out annually by the public Emergency Medical Service in Germany as a whole. There was a rate of approximately 121 missions per 1,000 inhabitants per year. On average workdays, approximately 30,400 requests for emergency medical assistance were received nationally by the rescue communication centres. At the weekend the number of requests received sank to approximately 21,100 on average Saturdays and 17,800 on average Sundays. Almost half of all emergency missions (49%) were carried out with the assistance of an emergency physician (emergency physician mission). Almost half of the road accidents (48%) were attended by an emergency physician. Approximately every 12th emergency mission was for a road accident.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de