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ÖPNV - Nutzung von Kindern und Jugendlichen

Kinder verunglücken zu Fuß oder mit dem Fahrrad deutlich häufiger als mit dem ÖPNV. Im Rahmen des vorliegenden Projekts sollte der Frage nachgegangen werden, wie die sicheren öffentlichen Verkehrsmittel für Kinder und Jugendliche attraktiver gemacht werden können. Zu diesem Zweck sollte unter anderem untersucht werden, welche subjektiven Motive und Hemmnisse aus Sicht der Kinder und Jugendlichen für bzw. gegen Busse und Bahnen als Beförderungsmittel sprechen. Die Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Grafik zeigt Assoziationen gegenüber Öffentlichem Verkehr Nutzern und Radnutzern Assoziationen gegenüber ÖV- beziehungsweise Radnutzern

Problem

Das Unfallrisiko von Kindern hängt wesentlich vom genutzten Verkehrsmittel ab. Am häufigsten kommen Kinder als Radfahrer zu Schaden. Öffentliche Verkehrsmittel sind dagegen als sicherer einzuschätzen. Frage ist, wie die Verkehrsmittelwahl von Kindern und Jugendlichen gelenkt werden kann, damit diese stärker als bisher die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Bei der Verkehrsmittelwahl spielen neben objektiven Faktoren wie das Angebot auch subjektive Faktoren wie Einstellungen, Motive und Werte eine Rolle.

Untersuchungsmethode

Im Rahmen einer Vorstudie wurden per Fragebogen die verhaltensrelevanten Einstellungen, Wünsche und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen aus zwei vierten Klassen einer Stuttgarter Grundschule ermittelt. Ziel war es, die kinderspezifischen Wünsche und Vorbehalte hinsichtlich der öffentlichen Verkehrsmittel aufzudecken. In der Hauptuntersuchung wurden etwa 1.400 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis unter 18 Jahren aus Grund-, Haupt-, Realschulen und Gymnasien in Baden-Württemberg befragt. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Analysen sollte ein pädagogisches Modell entwickelt werden, mit dem das Ziel der angestrebten Verhaltensänderung erreicht werden kann.

Ergebnisse und Folgerungen

In der Vorstudie hat sich bestätigt, dass für viele Kinder öffentliche Verkehrsmittel auf dem Weg in die Schule und während ihrer Freizeit eine nachgeordnete Rolle spielen. Ein wichtiger Hinderungsgrund sind Vorbehalte der Eltern, die insbesondere Töchter davon abhalten, ohne Begleitung öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Auch von den Kindern selbst wurde der Aspekt der Unsicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln genannt. Weitere Hinderungsgründe liegen z.B. im Preis, im weiten Weg zur Haltestelle und auch in der Tatsache, dass die Fahrzeuge oft überfüllt sind. Die Nutzung von Bussen und Bahnen für den Weg von und zur Schule hängt hauptsächlich davon ab, inwieweit Kinder und Jugendliche glauben, dass ihre Eltern dies von ihnen erwarten bzw. fordern.

Der Faktor Einstellung erwies sich als die bedeutendste Einflussgröße für die Absicht, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Je positiver die Einstellung gegenüber Bussen und Bahnen ist, desto höher ist die Neigung, sie auch tatsächlich zu benutzen. Je höher Schüler Flexibilität, Umweltfreundlichkeit und Sicherheit als zutreffend für Bussen und Bahnen einschätzen, desto positiver ist die Einstellung gegenüber diesen Verkehrsmitteln.

Der für die Schüler wichtigste Aspekt auf dem Schulweg ist die Sicherheit vor Unfällen. 82% der Befragten stimmen dieser Aussage zu, aber nur 53% glauben, dass diese Eigenschaft für öffentliche Verkehrsmittel zutrifft. Es ist daher anzunehmen, dass öffentliche Verkehrsmittel von Kindern und Jugendlichen stärker genutzt würden, wenn mehr über die Sicherheit bekannt wäre. Die stark einstellungsbildenden Eigenschaften Flexibilität und Umweltfreundlichkeit sind den Schülern wichtig (72% bzw. 66%), werden Bussen und Bahnen aber nicht in besonders hohem Maße zugeschrieben (44% bzw. 48%). Neben Begriffen wie Pünktlichkeit und Sauberkeit spielt der Preis für Kinder und Jugendliche bei der Wahl des Verkehrsmittels eine große Rolle. 37% der Schüler halten die Preise von Bussen und Bahnen für zu hoch.

Infos zum Bericht
ÖPNV-Nutzung von Kindern und Jugendlichen
Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft M 114, 1999
Autoren des Berichts:
H. Dürholt, M. Pfeifer
Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung, Heilbronn
G. Deetjen
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg

Use of public passenger transport by children and juveniles

The present research project is divided into two main areas: an empirical investigation into the factors inhibiting children and juveniles from using public transport and the development of a pedagogical model to influence the attitudes and behaviour of children and juveniles with regard to their choice of transport. As part of the present research project the attempt was made to develop a pedagogical model for traffic education, on the basis of which modern educational instruction on traffic could be conceived and designed so that, in addition to changing attitudes among children and juveniles, it would also be possible to change their behaviour in traffic and consequently increase the degree to which public transport is used. This model was based on concepts from social and educational science which place emphasis on two ways of attitudinal influence and on an orientation of the instruction towards the interests of the pupils. The pedagogical model was made more precise by presenting a scheme for conducting educational projects, the suggested form of instruction. By means of this it was possible, taking into consideration the results of the present empirical investigation, to fill out the model with exemplary content from the large amount of material on public transport which already exists.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de