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Bedarf für Fahrradabstellplätze

Fahrräder werden innerorts oft nicht benutzt, weil es an Abstellmöglichkeiten fehlt. Andererseits können Überkapazitäten und die falsche Anordnungen der Stellplätze den Verkehr behindern. Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit war es daher, Orientierungswerte für die Einrichtung von Abstellplätzen zu erarbeitet. Vorgehensweise und Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Foto zeigt Überdachte Fahrradabstellplätze Bei hochwertiger Ausführungsform und Standorten außerhalb der von Passanten frequentierten Bereiche nehmen Mitarbeiter auch etwas größere Distanzen in Kauf

Problem

Fahrradabstellplätze sollten in ihrer Anlage und Kapazität so bemessen sein, dass sie einerseits zur Benutzung des Fahrrades motivieren, andererseits aber nicht zum Hindernis, insbesondere für Fußgänger, werden. In der Praxis sind diese Forderungen häufig nicht erfüllt, und es bestehen verbreitet Unsicherheiten über die angemessene Zahl von Abstellplätzen, ihre Lage und technische Ausführung.
Die vorliegende Arbeit will Orientierungswerte anbieten, die die Einrichtung von geeigneten Fahrradabstellplätzen erleichtern.

Untersuchungsmethode

In sieben unterschiedlich großen Städten mit 30.000 bis 1,7 Millionen Einwohnern wurden 154 Gebäude mit Nutzungen als Bürogebäude, für Einzelhandel, Gewerbe oder Freizeitaktivitäten als Untersuchungsbeispiele ausgewählt. Die Gebäude bieten für Fahrräder Abstellmöglichkeiten in unterschiedlicher Lage und mit unterschiedlicher technischer Ausführung. Neben den Gebäudedaten-Erhebungen erfolgten Zählungen zur zeitlichen Verteilung der abgestellten Fahrräder sowie der die Gebäude betretenden Personen. Diese wurden nach benutzten Verkehrsmitteln und Aufenthaltsdauer im Gebäude befragt. Einbezogen waren jeweils die Wochentage und Tageszeiten, die seitens der Gebäudeverwaltungen als regelmäßig auftretende Nachfragespitzen, zum Beispiel im Kundenverkehr, benannt wurden. Aus den gewonnenen Angaben wurden Orientierungswerte für den Abstellbedarf bei vergleichbaren Gebäudenutzungstypen abgeleitet.

Ergebnisse

Die Radverkehrsanteile am Zielverkehr der Gebäudenutzer sind beeinflusst durch die Lage eines Gebäudes im Stadtgebiet, die Ausstattung mit Kfz-Stellplätzen, die ÖPNV-Erschließungsqualität und die Topografie.
Bei Büronutzungen und bei büroartigen Dienstleistungsnutzungen ist die Nachfrage nach Abstellplätzen durch die Radverkehrsanteile der Mitarbeiter und durch die Kundenfrequenz geprägt. Die Gebäude in Zentren beziehungsweise Stadtteilzentren werden von beiden Personenkreisen häufiger mit dem Fahrrad aufgesucht als Gebäude in Stadtrandlage. Im Hinblick auf die Radverkehrsanteile im Zielverkehr bei Einzelhandelsnutzungen lassen sich ladenartiger Einzelhandel des periodischen Bedarfs, Einzelhandel des aperiodischen Bedarfs, Einzelhandelsmärkte mit weniger als 1.200 m2 Fläche und großflächiger Einzelhandel unterscheiden. Aufgrund ihrer Arbeitsplatzdichten, Kundenfrequenzen und ausgeprägt abweichender Radverkehrsanteile haben sie eine unterschiedliche Nachfrage nach Abstellplätzen. Aufbauend auf dieser Klassifizierung liegen nunmehr Bedarfsziffern für den Abstellbedarf vor.
Großeinrichtungen der Freizeit mit überörtlichen Einzugsbereichen, wie zum Beispiel Kino-Center, haben eine erheblich niedrigere Nachfrage nach Fahrradabstellplätzen, als die meisten bestehenden Regelungen veranschlagen. Die Nachfrage nach Fahrrad-Stellplätzen vor Gaststätten ist vorwiegend durch das Milieu der Gäste geprägt. So haben zum Beispiel Gaststätten, die ein studentisches Publikum anziehen, eine deutlich höhere Nachfrage nach Fahrradstellplätzen als Betriebe, die unter anderem in der Mittagszeit von Beschäftigten der benachbarten Arbeitsstätten besucht werden.

Folgerungen

Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden Orientierungswerte für die Aufstellung von Fahrradabstellplätzen unter Berücksichtigung der verschiedenen Gebäudenutzungstypen gefunden. Da die Untersuchungsergebnisse verallgemeinerbar und auf vergleichbar genutzte Gebäude übertragbar sind, geben sie Ländern und Kommunen bei der Festlegung der Bedarfsziffern in den Bauordnungen und Satzungen und der technischen Ausstattung nützliche Hinweise.

Requirement for bicycle parking spaces

The building regulations of the Federal German States enable support for the building of bicycle parking spaces for residental buildings and for buildings which contain the destinations of bicycle traffic. In practice there is widespread uncertainty with regard to an appropriate number of parking spaces. The introduction of bicycle parking space regulations by the local authorities can help to overcome this uncertainty. The objective of the investigation was hence to work out orientation values for the requirement for bicycle parking spaces in the case of different types of land utilisation. On the basis of previous experience with the regulations, types of building utilisation were worked out. Examples for these types of building utilisation the demand for parking spaces was determined by counting the number of parked bicycles and through interviews. Because of the different requirements placed on the location and the implementation of the parking spaces, the orientation values of the requirement for parking spaces derived from this are specified separately for employees and customers.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de