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Kennlinien der Parkraumnachfrage

Die Parkraumplanung ist ein wichtiges Instrumentarium für die infrastrukturelle Entwicklung der Innenstädte. Da die vorhandenen Planungshilfen auf 20 Jahre alten Analysen beruhen, ergab sich die Notwendigkeit, aktuelle Grundlagen für die Parkraumnachfrage unter Berücksichtigung der jeweiligen Gebiets- und Bewirtschaftungstypen zu schaffen. Die Ergebnisse wurden in der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen" veröffentlicht.

Foto zeigt Parkraumbelegung in Kevelar Parkraumbelegung Kevelar (Foto: IGS, Kaarst)

Problem

Zur Ableitung des Parkraumbedarfs in Innenstädten liefern die Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs (EAR-91) standardisierte Ganglinien des Quell- und Zielverkehrs, differenziert für einzelne Nutzergruppen. Allerdings basieren diese Orientierungshilfen auf 20 Jahre alten Analysen. Ziel der Untersuchung war zum einen die Aktualisierung und Weiterentwicklung der standardisierten Tagesganglinien und zum anderen die Erarbeitung eines Verfahrensansatzes zur Quantifizierung der Parkraumnachfrage. Mögliche Einflussgrößen wie der Gebietstyp, die Qualität des ÖV-Angebotes und das jeweilige Parkraummanagement sollten dabei insbesondere Berücksichtigung finden.

Untersuchungsmethode

Im ersten Arbeitsschritt wurde eine Literaturrecherche durchgeführt, um den derzeitigen Erkenntnisstand und die aktuelle Praxis bei der Dimensionierung des Parkraumangebotes zu dokumentieren. Sodann erfolgte die Auswahl der Untersuchungsgebiete mit dem Ziel, möglichst das gesamte Spektrum der anzutreffenden Gebietstypen, die sich durch ihre Nutzung, ihre Lage, ÖPNV-Angebot und Parkraumverfügbarkeit unterscheiden, abzudecken. Es wurden 8 Stadtkerngebiete und 8 stadtkernnahe Gebiete in Oberzentren, 8 Stadtkerngebiete in Mittelzentren, 8 Ortskerngebiete in Unterzentren sowie 4 Gewerbe- und 4 reine Wohngebiete einbezogen.

Ergebnisse

Bislang weisen die aus verschiedenen Quellen verfügbaren Informationen zur Parkraumnachfrage eine sehr starke Inhomogenität bezüglich des Erhebungsdesigns und der Aufbereitung und Auswertung der Ergebnisse auf. Um dieses Defizit auszugleichen, wurde die sogenannte Parkraummatrix zur Dokumentation von Erhebungen der Parkraumbelegung entwickelt und im Rahmen des Forschungsvorhabens eingesetzt. Diese Form der Dokumentation stellt sicher, dass keine Informationen durch Aggregation von Daten verloren gehen.
Des Weiteren wurden sogenannte Basisaufteilungsmatrizzen entwickelt, in denen in Abhängigkeit von der Einfahrts- und Ausfahrtsstunde eines Parkvorganges eine Aufteilung nach Nutzergruppen vorgesehen ist. Diese Basisaufteilungsmatrizzen bilden die Grundlage für die Differenzierung der Parkraumnachfrage nach Nutzergruppen.
Eine Auswertung der Parkraumnachfrage entsprechend der Bewirtschaftungsformen der Parkflächen zeigte signifikante Unterschiede bezüglich der Tagesganglinien, der Stellplatzbelegung, des Anteils der Kurzparker sowie der Umschlags- und Auslastungsrate. Eine zusätzliche Differenzierung nach ÖV-Qualität und Parkraummanagement erwies sich als nicht notwendig, da beide Einflussgrößen stark mit der Stadtgröße korrelieren. Da sich die nach Nutzergruppen differenzierten Tagesganglinien für die unterschiedlichen Gebietstypen zum Teil signifikant unterscheiden, sollte der Gebietstyp als zusätzliches Kriterium bei einer Überarbeitung der EAR berücksichtigt werden.
Darüber hinaus wurde ein Ansatz entwickelt und im Rahmen von Beispielrechnungen geprüft, der es ermöglichen soll, die Parkraumnachfrage zu quantifizieren.

Folgerungen

Die Forschungsarbeit gibt den Städten und Gemeinden Orientierungswerte an die Hand, die die Prognose des Parkraumbedarfs und die Festlegung des zukünftigen Parkraumangebotes unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Rahmenbedingungen ermöglichen. Die im Rahmen der Untersuchung entwickelte Parkraummatrix und die normierten Tagesganglinien bieten sich als ideales Instrument zur Dokumentation von Ergebnissen aus Parkraumerhebungen an, sie werden deshalb als Erhebungs- und Auswertungsstandard bei einer Fortschreibung der EAR empfohlen.

Infos zum Bericht
Kennlinen der Parkraumnachfrage
Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft V 78, 2000
Autoren des Berichts:
Jürgen Gerlach, Richard Dohmen, Helmut Blochwitz, Michael Engels, Regina Funke, Erkan Harman, Silvia Schmidt, Jochen Zimmermann,
IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbH, Kaarst

Characteristics of parking space demand

The recommendations for facilities for parked traffic provide standardised time-variation curves of the source and target traffic - differentiated for individual user groups - for ascertaining parking space requirements.
Up to now the available information on parking space demand from different sources is very inhomogeneous regarding the survey design and the preparation and evaluation of the results. The aim of the investigation was the updating and further development of the standardised daily time-variation curves and the working out of a procedural approach for quantifying the parking space demand. An investigation concept was worked out which used empirical approaches for determining up-to-date characteristics of traffic load and its distribution over time.

  • Kontakt

    Bundesanstalt für Straßenwesen
    Brüderstraße 53
    51427 Bergisch Gladbach
    Info-Service
    Telefon: 02204 43-9101
    Fax: 02204 43-2550
    info@bast.de